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WASHLET® and me
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Das Badezimmer wird in Deutschland durchschnittlich ein- bis zweimal im Leben renoviert. Damit sind die Entscheidungen für das Design und die Funktionalitäten des Bades langfristiger, als die bei der Konfiguration eines Neuwagens, der durchschnittlich nach 12 bis 18 Jahren auf dem Schrottplatz landet. Umso wichtiger ist es also, bei der Badrenovierung von Anfang an einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, der die richtigen Fragen stellt, inspiriert und letztendlich auch die professionelle Umsetzung von A bis Z in die Hand nimmt.

 

Im Interview mit Heike Schnepel vom Badgestalter HEKÖ in Voerde wollten wir herausfinden, wie eine Badrenovierung von der ersten Idee bis zur Umsetzung funktioniert.

Frau Schnepel, welche Kund:innen kommen zu Ihnen in die Ausstellung?

 

Tendenziell wird man mit dem Thema Bad in zwei Situationen konfrontiert: wenn man ein neues Haus oder eine Wohnung gekauft hat, oder wenn man sanieren möchte. Beim Neubau gehört das Bad zum Gesamtpaket und es wird über den Bauträger oder Architekten abgewickelt. Zu uns kommen Kunden, die eine Bestandsimmobilie gekauft haben oder nach 20 oder 25 Jahren ihr Bad sanieren möchten.

Wie gehen Sie bei der Beratung vor? Gibt es etwas, das Kund:innen zum ersten Termin in der Ausstellung mitbringen sollten? Und welche Gedanken sollte sie sich machen?

 

Wir nehmen uns Zeit für unsere Kund:innen. Weil das Bad ein sehr persönlicher Ort ist, legen wir auch bei unserer Beratung viel Wert auf eine vertrauensvolle und entspannte Atmosphäre. Wir setzten uns dazu zu einem ersten Gespräch für ca. 1 bis 1,5 Stunden bei uns in der Ausstellung zusammen und tasten uns sensibel an die Wünsche und Bedürfnisse heran. Um allen gerecht zu werden, achten wir übrigens auch immer darauf, dass zu den Terminen Paare oder Lebensgemeinschaften gemeinsam zu uns kommen.

 

Mit den groben Maßen des Bades, die beim Erstgespräch nicht fehlen sollten und bestenfalls auch ein paar Fotos oder Maßzeichnungen gucken wir dann, ob wir die gleichen Budgetvorstellungen haben und zusammenfinden können.

Wir nehmen uns Zeit für unsere Kund:innen.

Können Sie uns sagen, ob jüngere Kund:innen andere Bäder planen als ältere? Und wenn ja: Wie unterscheiden sich hier die Vorstellungen und Wünsche? 

 

Auf jeden Fall. Jüngere Kund:innen, die gerade ihre erste Immobilie gekauft haben und das Bad renovieren möchten, haben oftmals ein geringeres Budget. Der Fokus liegt dann erstmal bei der Modernisierung. Je nach Bedürfnis ist das Bad der Ort, in dem man sich für den Tag frisch machen möchte oder auch nach der Arbeit Entspannung findet. Für junge Familien ist es auch oftmals ein Multifunktionsraum, der den Ansprüchen der Kinder und der Eltern gerecht werden muss.

 

Bei älterer Kundschaft ist das Wohlfühlen auch ein wichtiger Faktor, allerdings steht hier eher die vorausschauende Planung im Vordergrund. Das fängt damit an, dass man vielleicht schon darüber nachdenkt, die Badewanne durch eine bodentiefe Dusche zu ersetzen und geht weiter bis zu ausreichender Bewegungsfreiheit im Bad, das dann auch genügend Platz für einen Rollator oder eine Pflegekraft bietet.

 

Im Laufe der Beratung lernen auch wir unsere Kund:innen immer besser kennen. Und das hilft uns dann enorm, die individuellen Bedürfnisse noch besser einschätzen zu können. Bei einem Vor-Ort-Termin sah ich zum Beispiel eine Vorrichtung für einen künstlichen Darmausgang. Das ist natürlich nichts, was der Kunde bei seinem ersten Gespräch auf den Tisch gebracht hat, was aber dann auch in die Planung mit eingeflossen ist.

Wie haben sich die Bäder seit den 80er Jahren verändert? Und was sind die Trends der letzten Jahre im Bad?

 

Die Bäder der 80er Jahre waren reine Funktionsräume. Wir sehen hier oftmals Nasszellen in der Größe von 1,40 m x 1,80 m und das bei einer Wohnzimmergröße von 40 m². Man hat sich wirklich nur im Bad aufgehalten, um die Zähne zu putzen, zu baden oder auf die Toilette zu gehen.

 

Heute wird das Badezimmer anders gedacht: es ist ein Wohlfühlort mit Komfort. Gerade im schnelllebigen Alltag möchte man sich hierhin zurückziehen und seine Ruhe haben. Dazu ist auch eine ganze Menge Technik hinzugekommen, die das unterstützt: komplexe Lichtsysteme, die sich je nach Gemütslage verändern lassen, oder Dusch-WCs, die mit einer Sitzheizung und Warmwasser-Reinigung für mehr Komfort sorgen.

Gibt es Produkte oder technische Gegebenheiten, die heute auch in Hinblick auf zukünftige Planungen Ihrer Meinung nach unverzichtbar sind?

 

Jedes Bad ist genau wie jede Kundin oder jeder Kunde unterschiedlich. Wir versuchen bestmöglich individuell und vorausschauend zu planen. Es bringt nichts, wenn ich einem älteren Kunden einen halbrunden 50 cm tiefen Waschtisch mit einem Spiegel in seinem schlauchförmigen Bad plane. Das nimmt zu viel Platz weg und wenn er nicht mehr stehen kann, wird er sich auch nicht mehr im Spiegel sehen können. Dann doch lieber ein flacherer, 40 cm tiefer Waschtisch, der eventuell auch unterfahrbar ist und ein Teleskopspiegel mit Vergrößerung.

 

Wir legen ansonsten immer einen Stromanschluss ans WC. Auch wenn die Kundschaft sich vielleicht jetzt noch nicht für ein WASHLET® entscheiden möchte, kann es so zu einem späteren Zeitpunkt einfach nachgerüstet werden. Bei Kundinnen und Kunden, die in ihrem bisherigen Bad schon ein Bidet haben, erkundigen wir uns, ob sie es auch wirklich nutzen. Das ist dann ein anderes Verständnis, denn das WASHLET® spart natürlich nicht nur eine Menge Platz, sondern bringt auch die Sicherheit mit, dass man sich nicht mehr umsetzen muss. Und neben dem Komfort durch die Reinigungsfunktion des WASHLET®, spart es mit der Trocknungsfunktion auch Toilettenpapier, was gerade während der Pandemie ein großes Thema war. Außerdem ist es durch seine Glasur sehr pflegeleicht und verbraucht in Kombination mit der besonderen Spülung weniger Wasser. Auch mit dieser Umweltfreundlichkeit gehört ein WASHLET® auf jeden Fall in die heutige Zeit.

Im Auto möchte auch niemand mehr auf automatische Fensterheber verzichten. Dann sollte der Komfort im Bad doch erst Recht nicht fehlen.

Wie sehen die weiteren Schritte der Badplanung aus? Wie geht es nach dem Erstgespräch weiter?

 

Nach dem Erstgespräch bei uns in der Ausstellung besuchen wir den Kunden vor Ort zum Aufmaß. Wir gucken uns dabei alle Begebenheiten, Strom- und Wasseranschlüsse im Bad und Keller genauestens an. Damit erstellen wir eine erste 3D-Zeichnung und treffen uns wieder bei uns in der Ausstellung zur konkreten Produktauswahl. Die Kunden können sich dazu auch bei uns umgucken und WASHLETs in unseren Kundentoiletten ausprobieren. In einem vierten und letzten Termin treffen wir uns dann nochmals zur finalen Präsentation und besprechen alle Details und Kosten. 

Erst wenn diese Planung, die ungefähr drei bis vier Wochen dauert und in der wir uns im Wochenrhythmus sehen, abgeschlossen ist, bestellen wir alle Produkte. Es dauert ungefähr zwei Monate, bis alles bei uns im Lager ist und bis wir loslegen können.

Die Badsanierung selber dauert dann circa vier bis fünf Wochen.

Vier bis fünf Wochen Badsanierung ist eine ganz schön lange Zeit. Wie sieht es denn in dieser Zeit mit der Badnutzung aus: ist die Dusche und Toilette weiterhin nutzbar? Und: mit wie viel Bauschutt und Schmutz ist der Umbau verbunden?

 

Leider ist die Badnutzung in dieser Zeit nicht möglich. Wir reißen ja wirklich meist alles raus und stellen viel auf den Kopf. Es sind eine Menge unterschiedlicher Gewerke involviert, vier Wochen, jeden Tag: angefangen vom Trockenbauer über den Fliesenleger, Elektriker bis zum Installateur. Und da im Bad natürlich alles nachhaltig versiegelt sein muss und auch Trocknungszeiten eingehalten werden müssen, dauert es so lange.

 

Viele Kundinnen und Kunden nutzen dann das Gästebad, duschen bei Nachbarn, Familie oder fahren in den Urlaub. Wenn das nicht möglich ist, stellen wir eine Campingtoilette auf und haben auch schon eine temporäre Dusche im Keller aufgebaut. Und was den Schmutz betrifft: er lässt sich zwar nicht vermeiden, aber wir versuchen den Fußboden und die anderen Räume bestmöglich zu schützen.

 

Dazu nutzen wir Auslegware in den Laufwegen, bauen Staubwände auf und arbeiten im Bad mit einem Absaugsystem. Das funktioniert sehr gut und eine Kundin hat mir sogar schon einmal gesagt, dass sie die Renovierung viel früher gemacht hätten, wenn sie vorher gewusst hätten, wie sauber der Umbau möglich ist.

 

Frau Schnepel, vielen Dank für die interessanten Einblicke und das Gespräch.

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