Japanische Badezimmer unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von europäischen Bädern. Wir zeigen dir, was genau so besonders daran ist, und warum es ein echtes Erlebnis ist, in den Genuss eines japanischen Badezimmers zu kommen.
Marke & Wissenswertes
|04.10.2023
Japanische Badezimmer unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von europäischen Bädern. Wir zeigen dir, was genau so besonders daran ist, und warum es ein echtes Erlebnis ist, in den Genuss eines japanischen Badezimmers zu kommen.
Anders als in Europa und Deutschland ist das Badezimmer in Japan typischerweise in verschiedene Räume aufgeteilt.
Es gibt meist zwei oder drei Räume, die funktional voneinander getrennt sind. Im so genannten Vorraum oder auch im Trockenbereich ist ein Waschbecken zu finden, im japanischen Senmenjo genannt. Es ist der Vorraum zur Badewanne, daher wird in diesem Raum auch die Kleidung abgelegt und oft befindet sich hier ein Badmöbel. Dieser Raum fungiert wie eine Art Umkleideraum.
Dahinter betritt man den Baderaum, auch Ofuro genannt. Hier befindet sich der Nassbereich des japanischen Badezimmers, ausgestattet mit einer Dusche und einer tiefen Badewanne. Dieser Raum ist ein echter Nassraum. Wasser kann hier sowohl auf den Boden als auch an die Wände kommen – davon aber später mehr. So sieht dieser Raum allein optisch anders aus, als unsere Bäder: Keine Dekoration, kein Teppich, und auch kein Duschvorhang, da diese überflüssig wären.
In einem weiteren, separaten Raum, befindet sich die Toilette. Diesen Raum betritt man mit extra Toilettenpantoffeln, nie mit Hausschuhen.
Der Grund für die Trennung der Räume ist zum einen, dass keine “Verunreinigung” stattfinden soll. Der Ort, an dem die Reinigung und Entspannung geschieht, soll nicht mit der Toilette bestückt sein, an dem das Geschäft verrichtet wird.
Ein weiterer großer Vorteil der räumlichen Aufteilung ist, dass mehrere Familienmitglieder das Badezimmer parallel nutzen können.
Anders als in Europa ist das japanische Badezimmer auf mehrere Räume aufgeteilt.
Im japanischen Badezimmer hat die Badewanne einen ganz besonderen Stellenwert. Sie dient in erster Linie der Entspannung. Baden gehört genauso zur Kultur wie Sushi, Kimonos oder grüner Tee. Im ganzen Land gibt es natürliche, warme Quellen, Onsen und Bäder Sentos, die gerne von Japanern zur Entspannung und Heilung besucht werden.
Um auch Zuhause in den eigenen vier Wänden entspannen zu können, ist eine Badewanne für Japaner also nicht aus dem Ofuro wegzudenken. Selbst dann, wenn die Badewanne aufgrund von Platzmangel sehr klein ausfällt.
Da die Badewanne ausschließlich der Entspannung dient und nicht den Zweck der Reinigung und Körperhygiene erfüllt, wird der Körper vor dem Baden gereinigt. Typisch ist daher, dass neben der Badewanne eine Sitzgelegenheit vorhanden ist, auf der man sich vor dem Betreten der Wanne abwäscht. Üblich ist außerdem ein Eimer mit Henkel, den man zur Hilfe nimmt, um sich mit Wasser gründlich vor dem Baden zu waschen, oder man nutzt die Dusche.
Die Badetemperatur in Japan ist oft sehr heiß, zwischen 40 und 43 Grad, da mehrere Familienmitglieder hintereinander baden, ist es nützlich, die Temperatur konstant halten zu können. Bei modernen japanischen Ofuros befindet sich neben der Badewanne ein Bedienpanel, mit dessen Hilfe sich auch die Temperatur des Bade- und Duschwassers einstellen und auf konstanter Temperatur halten lässt. Über das Panel steuert man auch das Ein- und Ablassen des Wassers und ein Sensor stoppt das Wasser automatisch beim Einfüllen.
Es gibt oft sogar einen Notfallknopf, mit dem man sich mit Personen in der Küche verbinden kann, zum Beispiel, wenn man etwas vergessen hat oder Hilfe benötigt, was besonders im Alter oder mit Kindern hilfreich ist.
Im japanischen Badezimmer hat die Badewanne einen ganz besonderen Stellenwert
Dass die Toilette in Japan besonders ist, müssen wir wohl den wenigsten erklären. TOTO ist mit seinen WASHLET® der größte und bekannteste Hersteller dieser hygienischen und komfortablen Toiletten in Japan. Spätestens wenn Europäer:innen bei einer Japan-Reise in den Genuss eines WASHLET® kommen, sind sie hellauf begeistert. Und es ist auch wirklich nicht schwer in Japan ein WASHLET® aufzufinden, da fast 80 Prozent der privaten Haushalte über ein Dusch-WC verfügen. Selbst die öffentlichen Toiletten, wie zum Beispiel am Flughafen, in Zügen, Restaurants und Co. sind mit Dusch-WCs ausgestattet.
Doch warum ist das WASHLET® in Japan nicht wegzudenken? Das WASHLET® vereint sämtliche Merkmale, die Japanern im Alltag äußerst wichtig sind und zur Kultur gehören: Maximale Hygiene, innovative Technologien, Perfektion, minimalistisches Design und vor allem Gastfreundschaft durch höchsten Komfort. Was das WASHLET® alles kann und warum es unter den Dusch-WCs ganz besonders heraussticht erfährst du in diesem Artikel: Dusch-WC ist nicht gleich Dusch-WC.
Eine weitere Besonderheit im japanischen Badezimmer ist der Umgang mit Wasser. Das Element wird als kostbare Ressource angesehen und die Japaner haben sich smarte Umgangsweisen und Kniffe überlegt, um sinnvoll und effektiv Wasser zu sparen. Ist das Badewasser in der Badewanne erstmal eingelassen, wird dieses zum Beispiel von der ganzen Familie genutzt. Das ist auch nicht unhygienisch, da jedes Familienmitglied sich vor dem Bad gründlich wäscht.
Doch damit nicht genug. Die Japaner nutzen das Badewasser nach dem Baden häufig auch noch zum Wäschewaschen. Waschmaschinen, die in der Regel im Vorraum stehen, sind mit einem Ansaugschlauch ausgestattet, so dass das Badewasser zum Wäschewaschen genutzt werden kann. Eine weitere smarte Wassersparmethode in Japan: Waschbecken auf dem Toiletten-Spülkasten. Durch das integrierte Waschbecken kann das benutzte Wasser beim Händewaschen direkt in den Spülkasten laufen, um es für die WC-Spülung zu nutzen, auch hierzu bietet TOTO in Japan Lösungen an, die allerdings nicht auf dem Europäischen Markt erhältlich sind.
Moderne japanische Badezimmer sind sogenannte vorgefertigte Badezimmer. Das bedeutet: Man kauft das gesamte Badezimmer inklusive Wände, Fußboden und kompletter Ausstattung als vorgefertigte Einheit, etwa wie bei einem Fertighaus. Es gibt Standardgrößen, aber auch Maßanfertigungen sind möglich. Besonders im Ofuro, im Nassbereich macht diese Art von Badezimmer Sinn, denn man kann hier ohne Einschränkungen baden und sich duschen und so viel Feuchtigkeit produzieren, wie man möchte. Viel Feuchtigkeit wiederum macht natürlich ein sehr gutes Lüftungssystem sehr wichtig, das in der Regel in der Decke integriert ist. Das Ofuro kann so wahlweise mit kühler oder warmer Luft versorgt und getrocknet werden. Daher ist es in Japan auch üblich, die gewaschene Wäsche im Badezimmer zu trocknen.
Moderne japanische Badezimmer sind sogenannte vorgefertigte Badezimmer
Diese Art der Badezimmer hat einen weiteren Vorteil. Man kann stark isolierende Bodenmaterialien verwenden und der entstehende Luftraum zwischen Hauswand und Badezimmerwand isoliert ebenfalls. Das ist besonders im Winter sehr angenehm.
Auch bei TOTO in Japan sind diese Badezimmer fester Bestandteil des Produktportfolios. Eine weitere Auffälligkeit ist, dass das Waschbecken im Vorraum beziehungsweise Umkleidebereich immer auch mit einem ausziehbaren Dusch-Kopf ausgestattet ist. Ein hilfreiches Tool, um sich hier die Haare zu waschen oder aber auch Kinder und Haustiere zu waschen.
Durchdachte Tools, innovative Technologien und platzsparende Funktionen machen das Japanische Bad immer wieder zu einem Erlebnis, das nicht nur Herzen von Japan Fans höher schlagen lässt. Hast du schon mal ein japanisches Bad benutzt? Teile gerne deine Erfahrung unten in den Kommentaren.